Die Ehe ist ein einmalig gefeiertes und lebenslang gelebtes Sakrament.
Die Kraft für die lebenslange Aufgabe von Ehe und Familie kommt aus der Liebe Gottes.
Anmeldung
- mindestens 3 Monate vor der Trauung in der Pfarrkanzlei
- Geburtsurkunden der Brautleute
- Taufscheine der Brautleute
- Meldezettel der Brautleute
- Lichtbildausweise
- Namen, Geb. Daten und Adresse der vorgesehenen Trauzeugen
- Übermittlung entweder persönlich oder per Mail ( sekretariat@pfarre-waehring.at )
Vorbereitung
- Besuch eines Eheseminars (nicht in der Pfarre)
- Trauungsgespäch in der Pfarre
Theologie der Ehe
a. Kontext
Die Ehe als Bund von Mann und Frau über Zeit und Raum ist ein intrinsisches Moment kultureller Konstitution. Um innerhalb einer Gemeinschaft sowohl intersubjektiv als auch rechtlich für Ordnung zu sorgen, braucht es seit jeher Institutionen wie die Ehe. Zwar ist die Ausprägung dieses zwischengeschlechtlich „Aufeinander-Bezogen-Seins“ in den Kulturen verschieden, es zeigt sich jedoch eine biologische wie psychologische Prädisposition zugunsten der Gründung einer stabilen Familie. Jesu schätzte den Wert dieser Verbindung sogar so hoch ein, dass er von der Unauflöslichkeit der Ehe sprach.
Auch Paulus und andere prominente Pioniere des Christentums unterstrichen die Wichtigkeit der ehelichen Verbindung und deren Schutz durch die Gemeinschaft. In der katholischen Kirche wurde die Ehe erst relativ spät als Sakrament festgelegt, jedoch ordnete sie damit eine bereits existierende Praxis und Wertschätzung in einen größeren Rahmen ein – in die Perspektive des göttlichen Zuspruchs und Anspruchs. Seit damals spenden einander der Mann und die Frau dieses Sakrament unter der Assistenz eines Priesters oder Diakons. Innerhalb einer Eucharistiefeier oder eines Wortgottesdienstes sprechen beide Partner einander öffentlich ein Ja zum ganzen Leben zu.
Die Kirche feiert dieses Fest in der Hoffnung, dass sich Gottes Liebe durch alle Höhen und Tiefen des Lebens hindurch in der Keimzelle christlicher Gemeinschaft entfalten kann und die Familie zum privilegierten Ort der Glaubensweitergabe wird.
b. Ritual
Das Ritual der Eheschließung vollzieht sich heute nach einer vorgeschriebenen Zeit der Vorbereitung. In ihr sollen die Worte und Zeichenhandlungen der Feier an Bedeutung und Entschiedenheit gewinnen. In Österreich ist die zivile Ehe eine weitere Voraussetzung, um kirchlich heiraten zu können, da beides im konkreten Leben zusammengehört. In der Liturgie folgen nach den üblichen Verkündigungselementen aus der Bibel und deren Auslegung die eigentlichen Schritte der Vermählung. Innerhalb der priesterlichen Moderation geben sich die beiden Partner das Versprechen der Liebe und Treue für das ganze Leben, das Ja-Wort, im Symbol ausgedrückt in einem Ring als Zeichen der Ewigkeit. Häufig verwenden Paare auch andere Symbole, wie einen Blumenstrauß, eine eigene Kerze etc.
Nachdem der Priester die rechte Eheabsicht und die Offenheit für Kinder erfragt hat, bestätigt er die Eheschließung, in dem er im Namen der Kirche seine Stola um die Hände der Eheleute legt und einen Ehesegen ausspricht. Das Paar wird schließlich von der Gemeinschaft gefeiert und die Feier durch die Trauzeugen bestätigt. Die Trauung kann, muss aber nicht in eine Eucharistiefeier eingebettet sein. Das Ritual ist aber erst dann (gültig) abgeschlossen, wenn das Proprium der ehelichen Beziehung vollzogen wurde – die eheliche Sexualität als Zeichen der innigsten Verbundenheit und Liebe.
c. Beziehungen
Die Ehe umfasst die Beziehung vom Ich zum Du auf allen Ebenen unseres Menschseins. Gemeinsam wird ein Wir begründet, vor allem dann, wenn miteinander Kinder gezeugt und großgezogen werden. In der Hochzeit spiegelt sich dieser Übergang mehrfach wieder: Es treffen nicht nur zwei individuelle Personen aufeinander, die gemeinsam etwas größeres Ganzes konstituieren, sondern es kommen auch deren Ursprungsfamilien und Freunde zusammen.
So bestimmt eine Ehe auch die alten Beziehungen neu: Einerseits soll damit eine gewisse Ablösung von der Ursprungsfamilie erfolgen, andererseits der Raum für die eigene Familie eröffnet werden. Die Gemeinschaft wird implizit darum gebeten, diesen Weg zu begleiten und zu unterstützen. Gerade in Zeiten der Krise sind die Außenbeziehungen Quellen für den Erhalt des Sakraments und seiner Bedeutung, d.h. der Qualität der Ehe.
Schließlich kommt im Sakrament auch wieder explizit wie implizit die Beziehung zu Gott zum Vorschein: Explizit, weil die Partner sich einander unter dem Zuspruch und Anspruch der Liebe Gottes versprechen; implizit, weil in der Weise, wie ich mit meinem Partner umgehe, auch mein Verhältnis zu Gott sichtbar wird. Die priesterliche Moderation macht hier deutlich, dass Gott als Ansprechpartner für einen gelungenen gemeinsamen Weg gegenwärtig ist.