In Anlehnung an den reichen Glasfensterschmuck der Kirche sind die neuen liturgischen Orte, Altar, Ambo und Taufbecken, von Mag. Heinz Ebner ebenfalls mit Glaselementen künstlerisch gestaltet worden, die gegenüber den anderen verwendeten Materialien, Marmor und Aluminium, vorherrschen. Es wurde jedoch eine Glastechnik unserer Zeit – die Fusing- oder Schmelztechnik – angewendet. Dazu erklärt der Künstler selbst: Dazu werden einzelne Glasstücke, ähnlich einem Mosaik, aufgelegt, eventuell auch bemalt und durch Brennen zusammengeschmolzen. Da die Bleistege als Verbindung unterschiedlicher Farbgläser wegfallen, kann die Komposition freier gestaltet werden. Zudem haben die Fusinggläser mehr Eigenleuchtkraft, was der Verwendung im Raum entgegenkommt (Fes.
Bei der Ausführung wurde Mag. Heinz Ebner von der auf dem Gebiet der Glasmalerei erfahrenen Fa. Geyling unterstützt. Im Detail wurden die liturgischen Orte bereits im Kapitel über die liturgische Raumgestaltung beschrieben und erklärt. Hier sei ergänzend noch auf das unter dem Altar sichtbare Reliquiengrab hingewiesen, welches Reliquien der Heiligen Gertrud, Laurentius, Theodor, Antonius von Padua und des seligen Papstes Johannes XXIII. enthält.
Das II. Vatikanische Konzil hat vom Tisch des Wortes und des Brotes gesprochen. Bei einem Zentralraum würde das einen Mittelpunkt ergeben, also Tisch des Wortes und des Brotes in einem Punkt konzentriert sein.
Unser Feierraum in St. Gertrud ist rechteckig – vergleichbar mit einer Ellipse, die zwei gleichrangige Brennpunkte hat. Logische Konsequenz für uns war somit die Positionierung von Ambo und Altar in diesen beiden Brennpunkten.
Der Taufstein (zugleich Weihwasserbecken) ist in den Eingangsbereich gerückt, da die Taufe das Eingangssakrament ist und das Weihwasser, das wir beim Betreten des Gotteshauses nehmen, uns an dieses Sakrament erinnert.
Bei der Konzeption der liturgischen Orte hat sich der Künstler Mag. Heinz Ebner von den Glasfenstern inspirieren und die Hl. Schrift sprechen lassen:
Altar: Der Gestaltung liegen wieder Bibeltexte zugrunde: Die Speisung der vielen sowie der Einsetzungsbericht: „Nehmt und esst – Nehmt und trinkt – Tut das zu meinem Gedenken“ sind die Spruchbänder; stilisiert werden Ähren – Trauben sowie Brot und Fisch dargestellt.
Ambo: Die beiden Flügel stellen ein aufgeschlagenes Buch dar und meinen das Erste und das Zweite Testament: „Ich bin da“ ist die Legitimation für Mose, der das Volk Gottes aus Ägypten herausführen soll (brennender Dornbusch). „Bei euch“ ist die Zusage Gottes (Pfingsten), für immer den Menschen zur Verfügung zu stehen.
Taufbecken: Wir sind getauft „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes“.
Vorsteher einerseits und Chor/Kantor/Schola/Organist andererseits sind an der Längsachse (N-S) positioniert, sodass sich die Gemeinde wirklich um die Tische des Wortes und des Brotes versammeln/feiern kann.